Die Städtchen im Rhein-Erft-Kreis sind eigentlich Dörfer die zusammengeschlossen wurden
Der Rhein-Erft-Kreis wurde im Rahmen der Kreisreform gemäß § 26 Köln-Gesetz am 1. Januar 1975 unter der Bezeichnung Erftkreis aus den ehemaligen Kreisen Bergheim (Erft) und Köln (außer den Köln zugeschlagenen Teilen) sowie der Stadt Erftstadt des Kreises Euskirchen neu gebildet. Es gab zunächst zwei Verwaltungssitze, nämlich Hürth und Bergheim. Seit dem 3. September 1993 sind diese zu einem einzigen Sitz in Bergheim zusammengefasst. Am 1. Juni 1976 kam zum Kreisgebiet noch die Stadt Wesseling hinzu, die aus der Stadt Köln wieder ausgegliedert werden musste. Durch diese Veränderung erhielt der Kreis Zugang zum Rhein, blieb jedoch weiterhin nur nach der weitaus weniger bedeutenden Erft benannt.
Nachdem der Kreistag die Umbenennung des Kreises in Rhein-Erft-Kreis beschlossen hatte, genehmigte das Innenministerium von Nordrhein-Westfalen mit Wirkung vom 1. November 2003 den neuen Namen. Der Landrat nahm am 25. September 2003 die Urkunde zur Umbenennung entgegen. Der Kreis verspricht sich vom neuen Namen eine bessere internationale Vermarktung.
Der Rhein-Erft-Kreis ist geprägt von Bodenschätzen, im Besonderen von der Braunkohle. Der Kreis liegt im Zentrum des Rheinischen Braunkohlereviers. Das Unternehmen RWE betreibt im Kreisgebiet (Bergheim-Niederaußem) eines der größten Braunkohlekraftwerke Europas.
Bis 1794 gehörte das Gebiet des heutigen Rhein-Erft-Kreises zum Kurfürstentum Köln , zum Herzogtum Jülich, zum Herzogtum Berg, zum Herzogtum Limburg sowie zur Reichsherrschaft Kerpen-Lommersum. 1798 kam das Gebiet an Frankreich und wurde 1801 dem Roerdepartement, Arrondissement Köln, eingegliedert. 1816 wurden aus den Bürgermeistereien Bedburg, Bergheim, Blatzheim, Buir, Esch, Heppendorf,
Hüchelhoven, Kaster, Kerpen, Königshoven, Paffendorf, Pütz, Sindorf und Türnich der preußische Kreis Bergheim mit Sitz in Bergheim sowie aus den Bürgermeistereien Brühl, Deutz, Efferen, Frechen, Freimersdorf, Hürth, Lövenich, Longerich, Müngersdorf, Pulheim, Rondorf, Stommelen und Worringen der preußische Kreis Köln-Land mit Sitz in Köln gebildet. Beide Kreise gehörten zum Regierungsbezirk Köln.
Während das Gebiet des Kreises Bergheim in den folgenden gut 150 Jahren nahezu unverändert blieb, musste der Landkreis Köln seit 1883 große territoriale Einbußen zugunsten der Stadt Köln hinnehmen. 1888 wurden die Städte Deutz und Ehrenfeld sowie die Gemeinden Longerich, Müngersdorf, Nippes, Poll, Kriel und Teile der Gemeinden Efferen und Rondorf in die Stadt Köln eingemeindet. 1910 verlor der Landkreis, der ursprünglich die Stadt vollständig umschlossen hatte, mit der Stadt Kalk und der Gemeinde Vingst seine letzten Gebiete rechts des Rheins. 1922 wurde die Bürgermeisterei Worringen der Stadt Köln zugeschlagen.
Im Gegenzug erhielt der Landkreis Köln 1932 die Gemeinden Wesseling und Keldenich aus dem Kreis Bonn 1963 wurde die Verlegung der Kreisverwaltung von Köln nach Hürth beschlossen. 1975 wurden die Landkreise Bergheim und Köln im Zuge des Köln-Gesetzes zum neu errichteten Erftkreis zusammengeschlossen. Aus dem Kreis Euskirchen wurde die 1969 gebildete Erftstadt dem Erftkreis eingegliedert. Die Stadt Wesseling, die zunächst in die Stadt Köln eingemeindet worden war, erhielt bereits 1976 nach erfolgreicher Klage ihre Selbständigkeit zurück und gehört seitdem ebenfalls zum Erftkreis. 2003 erfolgte die Umbenennung in Rhein-Erft-Kreis.
Der 704,7 Quadratkilometer große Kreis mit 463.698 Einwohnern (2007) zählt heute mit Bergheim und Kerpen zwei große sowie mit Bedburg, Brühl, Erftstadt, Frechen, Hürth, Pulheim und Wesseling sieben mittlere kreisangehörige Städte. Daneben bildet Elsdorf die einzige Gemeinde Die Wirtschaftsstruktur des Rhein-Erft-Kreises wird dominiert von Industrie, produzierendem Gewerbe und Dienstleistung. Der Kreis liegt im Zentrum des Rheinischen Braunkohlereviers mit mehreren großflächigen Tagebauen und dem größten Braunkohlekraftwerk Europas in Bergheim-Niederaußem. Wesseling ist ein bedeutender Standort der (petro-)chemischen Industrie.